„Indianer“ der Landstraßen – ifz sammelt „gefährliche Fahrbahnstellen“
Selbst im Sommer, bei scheinbar optimalen Bedingungen und zweiradfreundlicher Witterung sollten Motorrad- und Rollerfahrer besonders auf Ausbesserungen aus Bitumen achten. Gegenüber normalem Asphalt sind auf Bitumen nur sehr begrenzte Schräglagen möglich, auch die Bremswege verlängern sich deutlich.
Gerade auf älteren, oft ausgebesserten Strecken ist daher besonders vorsichtig und vorausschauend zu fahren, empfiehlt das Institut für Zweiradsicherheit (ifz). Bitumen ist ein sehr zähes, schwarzes Material, das aus Erdöl gewonnen wird. Es dient z. B. dem Schutz von Bauteilen gegen Wasser oder zur Abdichtung von Dächern. Im Straßenbau kommt Bitumen auch zum Einsatz und wird häufig für Ausbesserungsarbeiten von Fahrbahnschäden genutzt (für Risse, Fugen etc.), aus Sicht des ifz leider auch für großflächige Ausbesserungen auf der Fahrbahn. Die Motorradspezialisten warnen besonders vor dem sehr niedrigen Haftreibungswert: Die „Griffigkeit“ betrage nur etwa ein Drittel der „normalen“ Asphaltoberfläche. Nasser Bitumen sei diesbezüglich etwa mit der „Griffigkeit“ von Glatteis vergleichbar, daher sei die Rede vom „Glatteis im Sommer“. Ebenso gefährlich wie Nässe seien höhere Temperaturen: „Schon bei 23 Grad Celsius Außentemperatur besteht eine leichte Verformbarkeit des Materials.“
Daher ist das ifz seit Jahren mit Gleichgesinnten darum bemüht, die Gefahren durch Bitumen zu reduzieren. Zu diesem Zweck hat das Institut einen Meldebogen (PDF) und eine kostenlose APP fürs Handy zum Download entwickelt.
DiH (Redaktion)