(Ge)fahren im Ausland: Fahrstil und Vorurteile
Zebrastreifen (nach § 26 StVO „Fußgängerüberwege“ genannt) können bei Auslandsreisen zu einer besonderen Gefahrenstelle werden, warnen die Unfallexperten von DEKRA: „Es ist irritierend, dass die Hinweisschilder an Fußgängerüberwegen in Europa fast überall gleich aussehen, obwohl es beim Verhalten der Autofahrer große Unterschiede gibt“, sagt DEKRA-Unfallforscherin Stefanie Ritter. Sie empfiehlt, sich über die Gepflogenheiten im Urlaubsland zu informieren und sich entsprechend vorsichtig zu verhalten.
Während es z. B. in Großbritannien selbstverständlich sei, dass Autofahrer anhalten, um Fußgänger geduldig ihren Überweg passieren zu lassen, sehe das in anderen Staaten der EU ganz anders aus: Wer in Italien allzu selbstverständlich den Fuß auf einen Zebrastreifen setze, könne sich dadurch selbst in Gefahr bringen oder einen Auffahrunfall bei überraschten Autofahrern auslösen.
Fußgänger gehören laut DEKRA zu den stark gefährdeten Verkehrsteilnehmern: „Täglich sterben auf Straßen in der EU rund 20 Fußgänger, insgesamt 7.000 im Jahr. Jeder vierte dieser Unfälle passiert an Überwegen.“
Ritter appelliert daher an die Autofahrer, auf Fußgänger noch mehr Rücksicht zu nehmen und verweist auf die Regeln der deutschen Straßenverkehrsordnung:
An Fußgängerüberwegen haben Fahrzeuge Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Fahrzeuge dürfen nur mit mäßiger Geschwindigkeit heranfahren und müssen wenn nötig warten, wenn sich Personen dem Überweg nähern. Bei Stockungen dürfen Fahrzeuge nicht auf den Überweg fahren, wenn sie dort warten müssten. An Überwegen darf nicht überholt werden.
Auch wenn Fußgänger in ihrem Leben nicht unbedingt jemals eine Fahrschule besucht haben (und die Verkehrserziehung schon sehr lange zurück liegt), könnten sie selbst zu ihrer Sicherheit beitragen. „Lassen Sie sich nie vom Smartphone oder anderen Dingen ablenken, wenn Sie über die Straße gehen“, so Ritter, und „queren Sie die Straße möglichst nur an ausgewiesenen Überwegen und schauen Sie vorher nach links und rechts.“
DiH (Redaktion)