Laut einer aktuellen gemeinsamen Studie der TH Köln und der irischen Universität Limerick zum Thema „Smartphone Use While Driving: An Investigation of Young Novice Driver (YND) Behaviour“ (übersetzt in etwa „Smartphone-Nutzung am Steuer – Verhaltensforschung bei jungen Fahranfängern“) neigen junge Autofahrer, die während der Fahrt ihr Smartphone benutzen, auch zu weiterem riskanten Fahrverhalten. Dazu gehören Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, fahren ohne Führerschein, ignorieren roter Ampeln oder die Mitnahme von zu vielen Passagieren im Kraftfahrzeug.
Rund 700 junge Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland wurden befragt. Auffällig war, dass eine ganze Gruppe der Teilnehmer verschiedene Arten von hochriskantem Verhalten an den Tag legt. Diese gaben an, nicht nur während der Fahrt zu telefonieren, die Smartphone-Nutzer unter den Fahranfängern wiesen generell eine höhere Risikobereitschaft im Straßenverkehr auf. 44 Prozent der Befragten räumten ein, ihr Smartphone zu verstecken, wenn sie es während der Fahrt benutzen. Ganze 55 Prozent der Befragten gibt sogar an, während der Fahrt Musik-Titel auf dem Smartphone zu suchen oder zu wechseln. Dieses Verhalten wird erstaunlich oft bei Fahranfängern beobachtet, die ansonsten zu keinerlei risikobehaftetem Verhalten tendieren. Dabei kann dies, während der Fahrt, genauso wie das Lesen oder Schreiben von Textnachrichten, zu starker Ablenkung führen und das Risiko von Unfällen im Straßenverkehr deutlich erhöhen.
Aufgrund der Studienergebnisse appelliert das internationale Forschungsteam an die zuständigen Verkehrssicherheitsbehörden, sich gezielt an jüngeren Autofahrer und Fahranfänger zu wenden. Dies könnte durch Kampagnen, finanzielle Anreize bei der Versicherung oder gezieltem Feedback zu einer vorsichtigen Fahrweise realisiert werden. (AnK)