Aktion gegen Falschparker – Verkehrsclub fordert höhere Bußgelder
„Rücksichtsloses Falschparken stellt eine ernste Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar, das ist vielen Autofahrern nicht bewusst. Der Verkehr wird durch Falschparker unübersichtlich und unsicher, die Unfallgefahr für Radfahrer und Fußgänger steigt“, ärgert sich Wasilis von Rauch, Bundesvorsitzender des VCD.
Der Club fordert gemeinsam mit der Initiative Clevere Städte deutlich höhere Bußgelder für gefährdendes Falschparken, dazu wirksamere, „also flächendeckende und regelmäßige“ Kontrollen in den Kommunen sowie eine umfassende Aufklärungskampagne, die den Autofahrern die Gefährlichkeit ihres Handelns vermittelt. Mit 15 Euro für Parken an Fußgängerüberwegen oder 20-35 Euro für Falschparken in zweiter Reihe verfehlen die derzeitigen Bußgelder aus Sicht der Initiatoren jegliche abschreckende Wirkung. Im Vergleich dazu sei das „erhöhte Beförderungsentgelt“ für das Fahren ohne Fahrkarte im öffentlichen Verkehr in Höhe von 60 Euro deutlich höher, und das, obwohl keine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vorliege.
Im europäischen Ausland müssen Falschparker deutlich höhere Bußgelder bezahlen – in Dänemark zum Beispiel ab 70 Euro, in den Niederlanden ab 90 Euro und in Spanien sogar bis 200 Euro: „Erst wenn es dem Geldbeutel richtig weh tut, wenn 100 Euro oder mehr drohen, ändert sich das egoistische Verhalten einer Minderheit“, so Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer Initiative Clevere Städte. – Eine andere Art der Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema „Halten und Parken“ beginnt freilich im Fahrschulunterricht, wo viele angehende Autofahrer sich das erste (und vielleicht einzige) Mal intensiv damit beschäftigen, an welchen Stellen, unter welchen Umständen und gegebenenfalls für welchen Zeitraum das Parken grundsätzlich erlaubt oder verboten ist.
„Wo darf ich parken und wie komme ich da rein?“ könnte auch Titel einer Aufklärungs-Unterrichtseinheit sein, die – z. B. in Zusammenhang mit dem Einsatz von Einparkassistenten – neben den unsicheren auch einige „alte Hasen“ unter den Autofahrern zu einem Besuch in der Fahrschule motivieren könnte. Vielleicht auch als Teil einer Übungseinheit der zunehmenden „Seniorenkurse“, in denen ältere Fahrer sich selbst ihre Fahreignung nicht nur beweisen, sondern gleichzeitig stärken können …
DiH (Redaktion)