Fahrtipps für den Sommer

Auch wenn’s heiß wird – kühlen Kopf bewahren!

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Ob allein oder in der Gruppe – wer die Sonne in voller Pracht genießen will, darf dabei nicht auf Sicherheit verzichten. Das gilt besonders für Motorradfahrer, die keine andere Knautschzone haben als ihre Schutzbekleidung.

Bei großer Hitze immer für genügend Frischluft sorgen – sonst lässt die Konzentration des Fahrers im Auto drastisch nach.

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Das betrifft auch Motorradfahrer, die ein gutes Belüftungssystem im Helm jetzt erst recht zu schätzen wissen dürften – oder entsprechend mehr Pausen einlegen müssen.

Wer im Pkw nicht „oben ohne“ fahren kann, hält sich am besten mit einer Klimaanlage länger fit. Die muss allerdings funktionstüchtig sein. Das heißt, sie sollte das ganze Jahr über – also auch im Winter – mindestens einmal pro Woche eingeschaltet und regelmäßig, spätestens alle zwei Jahre, im Fachbetrieb überprüft werden.

Gebrauchtwagenkäufer oder Besitzer älterer Fahrzeuge sollten eine eingebaute Klimaanlage unbedingt vom Fachmann überprüfen oder sich eine Quittung über eine solche Überprüfung vorlegen lassen. Sind Kältemittel oder Filter defekt, stehen teure Reparaturen an.

Schatten im Blick

Sonnenschutz rundum

Sonnenbrillen PkwSonnenbrillen Pkw

Für alle, denen das Fahren mit Sonnenbrille unter dem Helm zu unbequem ist: In den Helm integrierte Sonnenblenden sind jederzeit problemlos einsetzbar und „drücken“ nicht.

Auch im Auto sollte gegen grelles Licht und für den Schutz der Augen ganz selbstverständlich die passende Sonnenbrille mitfahren. Sie sollte bequem sitzen, einen hohen UV-Lichtschutz bieten und sauber sein.

Für den Durchblick Brillenputztücher nicht vergessen. Bei längeren Fahrten im offenen Fahrzeug ist der Einsatz von Sonnencreme ebenfalls empfehlenswert.
Auch die Armaturen und offen liegende Gegenstände wie CDs oder Getränkeflaschen leiden übrigens unter der direkten Sonneneinstrahlung. Vorsicht bei Spray- oder Getränkedosen: Bei starker Erhitzung durch Sonneneinstrahlung können sie explodieren! Deshalb „gefährdete Güter“ während der Fahrt schattig lagern und z. B. zum Parken einen Sonnenschutz für die Frontscheibe mitnehmen.

Wer keine getönten Scheiben im Fahrzeug hat, kann sich zur Not mit Winterschutz-Abdeckungen oder einer flexiblen Halbgarage ein schattiges Plätzchen sichern. So bleiben Armaturen und Luft im Innenraum relativ kühl, auch wenn es draußen sehr heiß wird.

Sommer auf zwei Rädern

Vorausschauend fahren – und bremsbereit bleiben

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Pkw-Fahrer sollten verstärkt auf Einzel-Scheinwerfer im Rückspiegel oder im Gegenverkehr achten. Zweiräder sind oft schneller als man glaubt. Das gilt auch für Motorradfahrer in Gruppen.

Grundsätzlich ist zu beachten:

  • Abstand halten – im Ernstfall haben Biker keinen Schutzraum!
  • Abbiegen nicht ohne obligatorischen Schulterblick (toter Winkel)
  • Entgegenkommende Motorräder brauchen in Kurven oft viel Raum für Schräglagen.

Motorrad-Fahrer müssen ihrerseits damit rechnen, von Pkw-Fahrern nicht richtig oder rechtzeitig wahrgenommen zu werden. Sicherheitshalber so fahren, dass man in beiden Spiegeln eines vorausfahrenden Pkw gesehen wird. Sie nähern sich Kreuzungen und Einmündungen am besten vorsichtig, um das Verhalten der Pkw-Fahrer beobachten und einschätzen zu können.

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Für alle gilt: Im Straßenverkehr immer vorausschauend fahren und stets bremsbereit sein. Das heißt auch: Immer mit den Fehlern anderer rechnen!

Scheiben klar? - Alles klar!

Scheiben klar? – Alles klar!

Scheiben_klarBesonders während länger andauernder Trockenperioden ergibt sich besonders auf ländlichen Strecken oft ein Problem: Insekten, Pollenflug und Staub verkleben oft die Sicht nach vorn. Die Folge: Schlierenbildung auf dem Visier.

Zusammen mit hellem Sonnenschein können unangenehme Lichtbrechungen entstehen, die zur echten Sichtbehinderung werden. Bevor es zu arg wird, nutzen Sie einen Zwischenstopp zur Reinigung des Visiers.

 

Scheiben_klar_02Für Autofahrer empfiehlt sich neben einer Grundreinigung ein wenig Vorbereitung. Dazu zählt die regelmäßige Überprüfung des Wischwassertanks: Rechtzeitig für ausreichend Reinigungskraft sorgen! Dabei auch die Wischerblätter überprüfen, ggf. erneuern. – Das kann die Sicht nach vorn und damit die eigene Sicherheit sowie die der anderen ungemein verbessern.

Gratis-Reinigungsmittel wie Schwamm und Wischzeug für die Frontscheibe gehören zwar an praktisch jeder Tankstelle zum Standard-Service, sind aber nicht immer voll einsatzbereit.Deshalb für längere Fahrten einen Fliegenschwamm für die Beseitigung von Insektenresten mitnehmen.

In städtischen Bereichen kann das Parken unter Bäumen ähnliche Wirkung haben: Hier sind Blattläuse für den Dreck von oben verantwortlich. Bei sonnigem Wetter vermehren sie sich stark und trinken den Saft der Laubbäume. Sie verarbeiten aber nur einen Teil der Nahrung und scheiden den Rest als Zuckerwasser aus. Diese Flüssigkeit legt sich wie ein dünner Film über die Fahrzeuge und alles, was an Staub oder Blütenstaub durch die Luft schwebt, bleibt schließlich auf Scheiben und Lack kleben. Motorräder stehen hier besser unter einer „Regenplane“.

Kein Hitzefrei für die Maschine

Cool bleiben … besser für Mensch und Maschine!

Cool_bleiben

Beim Tankstopp nicht nur die Scheiben reinigen, sondern am besten den Reifendruck gleich mit überprüfen – möglichst im kalten Zustand und besonders vor längeren Strecken (z. B. Autobahn-Fahrten). Falscher Luftdruck erhöht den Verbrauch und verringert Haltbarkeit und Fahrsicherheit der Reifen.

  • Angaben zum empfohlenen Fülldruck des Fahrzeugherstellers stehen in der Bedienungsanleitung oder am Fahrzeug selbst (z. B. Tankklappe, Türrahmen).
  • Luftdruck der Beladung anpassen: Je höher die Personen- oder Gepäcklast, desto höher der Luftdruck.
  • Beim Pkw auch ans Reserverad denken.

Vor längeren Fahrten außerdem die Motorkühlung überprüfen. Mangelhafte Kühl- und Schmiersysteme führen im Sommer häufig zu Pannen oder sogar zu Motorschäden.

Vorbeugen hilft:

  • Überprüfen des Kühlwasserstands, besonders vor größeren Touren. Während der Fahrt auf die Kontrollleuchten achten.
  • Kühlschläuche auf Risse, Sitz und Dichtigkeit kontrollieren.
  • Kühlerlüfter checken. Springt er nicht an, wenn der Wagen nach einer Fahrt bei hoher Temperatur abgeschaltet wird, muss er überprüft werden!
  • Ölstand regelmäßig prüfen – im Sommer wird das Motoröl besonders stark beansprucht.

Rechtzeitige Pausen

Ob auf zwei oder vier Rädern … rechtzeitig eine Pause einlegen!

Auf längeren Strecken oder Urlaubsreisen unbedingt etwa alle zwei Stunden eine Fahrpause einlegen. Zu langes Stillsitzen macht müde (Unfallgefahr Sekundenschlaf!)

Das gilt für alle Kraftfahrzeugarten – und auch für Gruppen.

In den Pausen wichtig: Für Bewegung sorgen, den Kreislauf ankurbeln und ausreichend frische Luft tanken, dazu kühle Getränke und leichte Speisen genießen.

Bei „echter“ Übermüdung reicht das natürlich nicht aus. Wenn ein Fahrerwechsel nicht möglich ist, besser ein wenigstens halbstündiges Nickerchen auf dem nächsten Rastplatz machen.

Rechtzeitig_Pause

Verkehrsregeln im Urlaubsland

Bloß keine Überraschungen … Verkehrsregeln im Urlaubsland!

Verkehrsregeln_AuslandIn vielen europäischen Nachbarländern gelten teils andere Verkehrsregeln als hier.

Manche Regeln sind noch nicht lange in Kraft, andere sind für uns eher ungewöhnlich:

Die vielleicht bekannteste, dennoch gewöhnungsbedürftige Besonderheit: In Großbritannien, Australien und Irland gilt das Linksfahrgebot und es ist rechts zu überholen.

Manche Länder schreiben Tagfahrlicht (bzw. Abblendlicht) oder die Mitnahme von Abschleppseil und Ersatzglühlampen vor. In einigen Ländern ist das Mitführen von gefüllten Benzinkanistern verboten (manchmal auch nur während des Autotransfer per Fähre).

In vielen Ländern herrscht ein ähnliches Handy-Verbot wie in Deutschland – teilweise allerdings mit sehr viel höheren Bußgeld-Strafen! Das gilt übrigens besonders für Geschwindigkeitsüberschreitungen

In vielen europäischen Ländern sind Warnwesten vorgeschrieben, in Deutschland derzeit nur eine Weste pro Fahrzeug: Sorgen Sie trotzdem für genügend Sicherungsmittel für alle Mitfahrer! So vermeiden Sie nicht nur Bußgelder, sondern auch manchen schweren Folgeunfall, z. B. nach einer Panne!

Vor Auslandsreisen außerdem die Funktion von Pannenset, Warndreieck, Werkzeug, Wagenheber und den Inhalt sowie das Haltbarkeitsdatum des Erste-Hilfe-Materials im Verbandkasten prüfen!

Aktuelle Informationen über diese und andere grundsätzliche verkehrsrechtliche Bestimmungen hat z. B. die EU-Kommission auf einer Webseite online bereitgestellt:
Im EU-Ausland bzw. Ins Ausland fahren – inklusive GRATIS-APPs für alle großen Handy-Plattformen.

Ansonsten lassen Sie sich vom Auswärtigen Amt oder von Ihrem Automobilclub über aktuelle Regelungen in Ihrem Urlaubsland (z. B. unter der Rubrik „Länderinformationen“ oder „Reise und Urlaub“ oder „Besondere Verkehrsregeln im Ausland“) informieren:

  • Auswärtiges Amt, Rubrik Reise und Sicherheit [weiter]
  • ACE, Auto Club Europa e.V. [weiter]
  • ACV, Automobilclub Verkehr e.V. [weiter]
  • ADAC, Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. [weiter]
  • ARCD, Auto- und Reiseclub Deutschland ARCD [weiter]

Feste Schuhe an die Füße

Flip-Flops im Auto – gesetzlich erlaubt, aber nicht zu empfehlen!

Gefahrbremsung

Auch wenn es zur Fußbekleidung im Auto keine Vorschriften gibt, ist das noch kein Freibrief für Autofahrer, mit Flip-Flops oder gar barfuß zu fahren. Einige Richter z. B. sehen in der Straßenverkehrsordnung (§ 1 Grundregeln und § 23 Sonstige Pflichten des Fahrzeugführers) sehr wohl eine Verpflichtung zu festem Schuhwerk, betont Rechtsanwältin Melanie Kamper: „Es könnte dem Autofahrer also durchaus ein Bußgeld oder eine Teilschuld drohen, sollte sich herausstellen, dass der Unfall durch das Tragen ungeeigneter Schuhe und damit grob fahrlässig verursacht wurde. Das allerdings muss der Unfallgegner beweisen.“ (anwalt.de)

 

Das Tragen leichter Schuhe allein reicht zwar als Beweis für Fahrlässigkeit nicht aus, aber Fahrsicherheits-Trainer und Fahrlehrer dürften leicht vermitteln können, was gemeint ist, wenn sie z. B. eine Gefahrbremsung in ihren Fahrübungen durchführen – und daher dringend zu festem Schuhwerk im Auto raten. Abgesehen davon lädt der von vielen Schuhen und Füßen getretene Fußraum eines Autos nicht eben zum Barfußfahren ein – zählt er doch nicht zu den reinlichsten Bereichen im Auto.

 

Für Berufskraftfahrer sind ohnehin eindeutige Regeln vorgeschrieben: Sie sind sogar gesetzlich verpflichtet, festes Schuhwerk zu tragen. “Der Fahrzeugführer muss zum sicheren Führen des Fahrzeuges den Fuß umschließendes Schuhwerk tragen”, so die Unfallverhütungsvorschrift Fahrzeuge (BGV D29, §44 Abs. 2). Trage ein Berufskraftfahrer ungeeignetes Schuhwerk, macht er sich strafbar.

 

Kurz: Flip Flops sind zum Autofahren eher ungeeignet

Solide Schuhe schützen nicht nur vor dem Vorwurf, der allgemeinen Sorgfaltspflicht nicht nachzukommen. Sie können im Falle eines Unfalls den Fahrer nicht nur im Auto besser schützen, sondern auch wenn es gilt, das Fahrzeug möglichst schnell zu verlassen und womöglich durch Scherben zu laufen – ohne Zeit, noch Schuhe anzuziehen.