Sicher, die Fahrmanöver der sogenannten Grundfahraufgaben erfordern Geschick und eine gewisse Vertrautheit im Umgang mit den vielen technischen Einrichtungen, die heute in den Fahrzeugen verbaut sind. Und ihre Durchführung ist jederzeit und eindeutig zu erkennen und zu bewerten: „Bestanden“ oder „Nicht bestanden“. Echte Fahrkunst aber erweist sich in den alltäglichen Situationen im Straßenverkehr, in den Begegnungen mit anderen Menschen, die nicht nur am Verkehrsgeschehen teilnehmen, sondern auch maßgeblich dazu beitragen können, ob eine Situation sich gefährlich oder harmlos entwickelt, ob schwierig oder leicht zu bewältigen ist.
Basis für die Bewertung
Als niedergeschriebene Grundlage für das Bewertungs-Tool der Prüfstellen, mit dem die aaSoP seit Jahresbeginn Fahrprüfungen abnehmen, bildet der Fahraufgabenkatalog die ganz elementare Grundlage für die neue praktische Fahrerlaubnisprüfung. Darin werden neben den erwarteten Fahraufgaben auch die Bewertungskriterien beschrieben, nach denen die Handlungsweisen der Prüflinge einzuordnen sind. Und nicht nur, was die möglichen Fehler angeht, sondern auch, was als besonders gut gelöst bzw. gelungen angesehen werden kann. Die definierten Handlungsanforderungen, ihre zugehörigen Beobachtungskategorien und die Bewertungskriterien ergeben zusammen genommen eine rechtssichere Fahrkompetenzeinschätzung durch den Prüfer, der jeden Aspekt seiner Bewertung im elektronischen Prüfprotokoll (ePp) speichert und seinen Kandidatinnen und Kandidaten elektronisch bereitstellt bzw. elektronisch übermittelt oder direkt aushändigt.
Anforderungen an die Prüfungsfahrt
Laut Arbeitsgemeinschaft für den Kraftfahrzeugverkehr TÜV | DEKRA arge tp 21 sind die Standards nicht völlig neu: „Sie sind gleichwohl neu strukturiert und durch die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung ergänzt worden. Damit soll einerseits eine einheitliche Durchführung der Praktischen Fahrerlaubnisprüfung sichergestellt erden. Andererseits dienen sie auch der Ableitung von Ausbildungszielen und Bewertungsmaßstäben in der Fahrausbildung. So wird eine stärkere Verzahnung von Fahrschulausbildung und Fahrerlaubnisprüfung gewährleistet.“ (TÜV | DEKRA) Es handelt sich zurzeit um 16 Fahraufgaben aus 8 Aufgabenbereichen (in Stichworten): Einfädelungsstreifen (1.1), Ausfädelungsstreifen (1.2), Fahrstreifenwechsel (1.3), Kurve (2.1), Vorbeifahren (3.1), Überholen (3.2), Überqueren (4.1), Rechtsabbiegen (4.2), Linksabbiegen (4.3), Einfahren (4.4), Kreisverkehr (5.1), Bahnübergänge (6.1), Straßenbahnen (6.2), Haltestellen (7.1), Fußgängerüberwege (7.2) und Geradeausfahren (8.1). – Details entnehmen Sie den DEGENER Fahraufgabenkatalogen A, B, C und D.
Detaillierte Bewertungen
Dank der übersichtlichen Darstellung haben Sie mit den DEGENER Fahraufgabenkatalogen A, B, C und D das Mittel an der Hand, das Ihnen die Wissens-Vermittlung und die Vorbereitung Ihrer Schülerschaft erleichtert. Denn die Bewältigung der einzelnen Fahraufgaben wird gleich in mehrfacher Hinsicht eingeschätzt: In der Praktischen Fahrerlaubnisprüfung sollen die Prüflinge zeigen, dass sie die acht Fahraufgaben-Bereiche anforderungsgerecht bewältigen können. Dabei wird das Verhalten durch die Prüfenden mit Bezug auf folgende fünf Fahrkompetenzbereiche beurteilt: Verkehrsbeobachtung, Fahrzeugpositionierung, Geschwindigkeitsanpassung, Kommunikation und Fahrzeugbedienung/umweltbewusste Fahrweise. Die aaSoP beurteilen während der Prüfungsfahrt zunächst das konkrete Verhalten des Bewerbers bei der Bewältigung der Fahraufgaben anhand exakt definierter Bewertungskriterien. Nach der Prüfungsfahrt werden zusammenfassend – und damit situationsübergreifend – jede der acht Fahraufgaben und jeder der fünf Fahrkompetenzbereiche bewertet, woraus sich die Prüfungsentscheidung ableitet. Für eine erfolgreiche praktische Fahrerlaubnisprüfung ist es daher umso wichtiger, die entscheidenden Faktoren genau zu kennen und sich rechtzeitig darauf einzustellen!