Fahrlehrer werden:
Eine lohnende Ausbildung mit Zukunft

Die Ausbildung zum Fahrlehrer ist eine hervorragende Möglichkeit, um in Deutschland eine erfolgreiche berufliche Laufbahn einzuschlagen. Wer davon träumt, anderen Menschen das Fahren beizubringen und sie sicher auf die Straßen zu begleiten, findet in der Fahrlehrerausbildung eine spannende Herausforderung. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Ausbildung zum Fahrlehrer, die Voraussetzungen und die Karrierechancen in diesem Bereich.

Voraussetzungen für die Fahrlehrerausbildung

Die Ausbildung zum Fahrlehrer in Deutschland ist gesetzlich geregelt und erfolgt in mehreren Phasen. Zunächst müssen Interessierte bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen eine abgeschlossene Fahrausbildung für die Klasse B sowie eine mehrjährige Fahrpraxis. Darüber hinaus ist ein Mindestalter von 21 Jahren erforderlich. Ein gewisses pädagogisches Geschick und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln, sind ebenfalls von Vorteil.

Theoretische und praktische Ausbildungsinhalte

Die eigentliche Fahrlehrerausbildung setzt sich aus theoretischem und praktischem Unterricht zusammen. Während der theoretischen Ausbildung werden Kenntnisse in Verkehrsrecht, Verkehrsregeln und Pädagogik vermittelt. Zudem müssen angehende Fahrlehrer ihr Wissen in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Fahrphysik und Verkehrssicherheit erweitern. Die praktische Ausbildung beinhaltet das Erwerben von Fähigkeiten im Fahrschulbetrieb, beispielsweise das Anleiten von Fahrübungen und das Beurteilen von Fahrschülern.

Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten

Die Ausbildung zum Fahrlehrer ist anspruchsvoll, eröffnet aber auch vielfältige Karrieremöglichkeiten. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können Fahrlehrer entweder eine eigene Fahrschule gründen oder in einer bestehenden Fahrschule arbeiten. Zudem besteht die Möglichkeit, als angestellter Fahrlehrer tätig zu werden. Durch regelmäßige Fortbildungen können Fahrlehrer ihr Fachwissen auf dem neuesten Stand halten und sich weiterentwickeln.

Die Nachfrage nach Fahrlehrern in Deutschland ist konstant hoch. Eine stetig wachsende Bevölkerung, der Wunsch nach Mobilität und die gesetzlichen Vorgaben machen den Beruf des Fahrlehrers zu einem zukunftssicheren Arbeitsfeld. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der Motorrad- oder Lkw-Ausbildung.

Die Fahrlehrerausbildung als Karriereinvestment

Wer Fahrlehrer werden möchte, sollte die Fahrlehrerausbildung als Investition in die eigene berufliche Zukunft betrachten. Mit einer fundierten Ausbildung, Leidenschaft für den Beruf und dem nötigen Engagement stehen die Chancen auf eine erfüllende Karriere als Fahrlehrer in Deutschland sehr gut.

Fazit: Eine lohnende berufliche Perspektive

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausbildung zum Fahrlehrer eine attraktive Option für all diejenigen ist, die ihre Leidenschaft für das Fahren mit der Begeisterung für die Vermittlung von Wissen verbinden möchten. Die Fahrlehrerausbildung bietet solide Berufsaussichten, ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld und die Möglichkeit, Menschen auf dem Weg zur Fahrkompetenz zu begleiten. Wenn Sie Fahrlehrer werden möchten, informieren Sie sich über die genauen Voraussetzungen und nehmen Sie die Herausforderung an. Ihre Karriere als Fahrlehrer kann schon bald beginnen.

Der Beruf des Fahrlehrers bietet eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit hervorragenden Karrierechancen. Welche Kosten mit der Ausbildung verbunden sind, wie lange diese dauert und welche Inhalte sie umfasst, wird im Folgenden erläutert.

Die Ausbildung zum Fahrlehrer umfasst nicht nur das Erlernen der notwendigen theoretischen Kenntnisse und pädagogischen Fähigkeiten, sondern erfordert auch die Fähigkeit, ein Fahrzeug sicher von der Beifahrerseite aus zu steuern. Fahrlehrer sind dafür verantwortlich, Fahrschülern unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft beizubringen, wie sie ein Fahrzeug sicher und regelkonform im Straßenverkehr führen. Zu den Aufgaben gehören die eigenständige Planung und Durchführung von theoretischem und praktischem Unterricht sowie verschiedene administrative Tätigkeiten, was den Berufsalltag vielseitig und spannend gestaltet.

Im theoretischen Unterricht vermitteln Fahrlehrer die Straßenverkehrsregeln laut der Straßenverkehrsordnung (StVO), erläutern die Folgen von Fehlverhalten im Verkehr, erklären Beobachtungs- und Orientierungstechniken, das Erkennen von Gefahrensituationen, die Konsequenzen von Fahren unter Alkohol- oder Medikamenteneinfluss und das richtige Verhalten bei Unfällen.

Im praktischen Fahrunterricht lernen die Fahrschüler unter Anleitung, das Fahrzeug zu bedienen und ihre Fahrweise an die jeweiligen Verkehrsbedingungen anzupassen. Darüber hinaus wird eine vorausschauende, umweltbewusste und sichere Fahrweise vermittelt. Moderne Fahrschulen setzen zunehmend auf Innovationen wie E-Learning, Fahrsimulatoren, elektronische Lehrmittel und das Fahren mit modernen Fahrzeugen wie Elektroautos (BEV), Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEV), Hybridautos (HEV) und in einigen Fällen sogar Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV). Fahrschüler wünschen sich oft eine möglichst abwechslungsreiche und multimediale Ausbildung. Trotz ähnlicher Abläufe erfordert jeder Fahrschüler eine individuelle Betreuung, wodurch jeder Arbeitstag neue Herausforderungen mit sich bringt. Der Beruf des Fahrlehrers kann in Vollzeit, Teilzeit oder auf Stundenbasis ausgeübt werden und bietet die Möglichkeit, selbstständig und verantwortungsbewusst zu arbeiten.

Ausbildungskosten und -voraussetzungen für Fahrlehrer

Der Beruf des Fahrlehrers ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern wird als Weiterbildung mit bundesweit einheitlichen Vorgaben angesehen. Die Kosten für den achtmonatigen Grundkurs zum Fahrlehrer der Klasse BE, der 1.080 Unterrichtseinheiten umfasst, variieren je nach Ausbildungsstätte und Bundesland. Ein grober Richtwert für den Grundkurs beläuft sich auf einen Betrag zwischen 14.000 und 17.000 Euro.

Zusätzlich zu den Lehrgangskosten fallen weitere Ausgaben an, wie für ein ärztliches Gutachten, das Führungszeugnis, die Beantragung bei der Behörde sowie die Prüfungsgebühren. Seit 2018 ist es nicht mehr erforderlich, die Führerscheine A und CE zu besitzen. Es reicht aus, bei Beginn der zweiten Ausbildungsphase mindestens drei Jahre lang den Führerschein der Klasse B zu haben. Der Führerschein BE muss spätestens zur praktischen Fahrprüfung vorliegen.

Der Beruf des Fahrlehrers wird aufgrund der hohen Nachfrage staatlich gefördert. Bei Fragen zu individuellen Fördermöglichkeiten stehen den Interessenten die Fahrlehrerausbildungsstätten gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung.

Karrierechancen und Weiterbildungen

Die Investition in die Ausbildung zum Fahrlehrer ist zwar nicht unerheblich, wird jedoch durch umfangreiche staatliche Förderungen, wie das Aufstiegs-BAföG oder Bildungsgutscheine, finanziell unterstützt. Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung stehen die Chancen gut, eine krisensichere Anstellung zu finden, da die Bezahlung, abhängig von Fahrschule und Region, oft attraktiv ist. Laut der International Road Safety Association e.V. „MOVING“ betrug das durchschnittliche Bruttogehalt eines angestellten Fahrlehrers im zweiten Halbjahr 2022 etwa 42.000 Euro. Das Durchschnittsalter der Fahrlehreranwärter in Deutschland liegt bei 32 Jahren.

Zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zum CE-Fahrlehrer (Lkw), können das Einkommen weiter steigern. Angesichts des Fachkräftemangels bei Berufskraftfahrern wird die Ausbildung in diesem Bereich weiterhin wichtig bleiben und das Einkommen von Fahrlehrern sichern. Langfristig besteht auch die Möglichkeit, eine eigene Fahrschule zu gründen und selbstständig tätig zu werden. Der Fahrlehrerberuf stellt somit eine lohnende Investition in die berufliche Zukunft dar.

Fahrlehrer als Beruf für Quereinsteiger und Frauen

Der Fahrlehrerberuf ist als Weiterbildungsberuf ideal für Quereinsteiger geeignet. Auch Berufsanfänger können die Ausbildung absolvieren, sofern die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

Der Beruf der Fahrlehrerin ist besonders für Frauen geeignet, da er Flexibilität, selbstständiges Arbeiten und den Umgang mit verschiedenen Menschen ermöglicht. Diese Voraussetzungen kommen den häufig geäußerten Wünschen und Anforderungen von Frauen entgegen. Frauen zeichnen sich durch hohe Motivation und Engagement aus, was sich auch in überdurchschnittlichen Prüfungserfolgen zeigt. Derzeit liegt der Frauenanteil unter den Fahrlehrern jedoch bei lediglich 10,4 Prozent, obwohl die Hälfte aller Fahrschüler weiblich ist. In aktuellen Ausbildungskursen liegt der Anteil der Frauen allerdings schon bei bis zu einem Drittel. Besonders in Hamburg gibt es aktuell die meisten weiblichen Fahrlehrer.

Prüfungsablauf in der Fahrlehrerausbildung

Insgesamt sind fünf Prüfungen zu absolvieren, um die Fahrlehrererlaubnis der Klasse BE zu erhalten. Jede Prüfung kann maximal zweimal wiederholt werden.

  • Fahrpraktische Prüfung
  • Schriftliche Fachkundeprüfung
  • Mündliche Fachkundeprüfung
  • Theoretische Lehrprobe
  • Praktische Lehrprobe

Die Fahrpraktische Prüfung findet in der Regel zwischen dem fünften und achten Monat der Ausbildung statt. Hierbei müssen die Anwärter nachweisen, dass sie einen Pkw mit und ohne Anhänger sicher, vorschriftsmäßig, umweltfreundlich und besonders geschickt im Straßenverkehr führen können. Die Prüfung dauert etwa 60 Minuten.

Die schriftliche und mündliche Fachkundeprüfung folgt im Anschluss an die erste Ausbildungsphase. Die schriftliche Prüfung umfasst verschiedene Themen wie Verkehrsverhalten, Recht, Technik, Unterrichten, Ausbilden und Weiterbilden und dauert fünf Stunden. Die mündliche Prüfung dauert 30 Minuten und wird von einem Prüfungsausschuss aus Juristen, Pädagogen, technischen Sachverständigen und Fahrlehrern durchgeführt.

Nach Bestehen der Fachkunde- und Fahrpraktischen Prüfung wird die „Anwärterbefugnis“ erteilt, die zur Unterrichtung von Fahrschülern in der Ausbildungsfahrschule berechtigt. Die zweite Ausbildungsphase dauert mindestens vier Monate und umfasst mehrere Lehrproben.

Die Fahrlehrerausbildung endet mit der theoretischen und praktischen Lehrprobe. In diesen Prüfungen müssen die Anwärter zeigen, dass sie in der Lage sind, sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht zu erteilen. Beide Lehrproben finden in der Regel am selben Tag statt und werden von einem Pädagogen und einem Fahrlehrer abgenommen. Nach Bestehen dieser Prüfungen erhalten die Anwärter eine unbefristete Fahrlehrererlaubnis der Klasse BE und können als Fahrlehrer tätig werden.

Es herrscht ein erheblicher Mangel an Fahrpersonal in der Mobilitätsbranche, insbesondere bei Lkw-, Bus- und Taxifahrern. Auch in der Fahrschulbranche ist der Bedarf an qualifizierten Fahrlehrern unerwartet hoch. Lange Zeit wurde angenommen, dass es zu viele Fahrlehrer gäbe, doch diese Annahme hat sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt. Ein aktueller Überblick zeigt, dass die Lage angespannt ist.

Fahrlehrer – ein attraktiver Beruf mit Herausforderungen

Viele, die den Beruf des Fahrlehrers ausüben, beschreiben ihn als Traumjob. Die Vorteile sind vielfältig: eine vergleichsweise kurze Ausbildungszeit, ein gutes Einstiegsgehalt, ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag mit hoher Flexibilität, vielfältige Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten sowie der Kontakt zu unterschiedlichen und meist jungen Menschen. Trotz dieser positiven Aspekte wird es für die Branche immer schwieriger, neue Fachkräfte zu gewinnen.

Gründe für den Fahrlehrermangel

Nach Angaben der DVPI ist der Beruf des Fahrlehrers bei der Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht als potenzielle Karriereoption bekannt. Vielen ist unklar, wie man Fahrlehrer wird und welche Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Oft wird Fahrlehrern und Fahrlehrerausbildern die Frage gestellt, was sie beruflich machen, da der Beruf häufig nicht ernst genommen wird und mit Vorurteilen behaftet ist. Aussagen wie „Fahrlehrer fahren den ganzen Tag nur spazieren“ oder „Fahrlehrer gehen während der Fahrstunden einkaufen“ spiegeln das oft verzerrte Bild wider. Dass es sich um einen seriösen pädagogischen Beruf handelt, ist vielen nicht bewusst.

1999 wurde mit der Reform des Fahrlehrergesetzes (FahrlG) die Ausbildung um eine zweite Ausbildungsphase erweitert, in der verstärkt pädagogische Inhalte vermittelt wurden. Vor dieser Reform mussten die Auszubildenden lediglich fünf Monate in einer Fahrlehrerausbildungsstätte verbringen und nach drei Prüfungen war man Fahrlehrer. Mit der zweiten Ausbildungsphase wurde eine Art Referendariat eingeführt, bei dem die neuen Fahrlehrer praxisnah geschult wurden, bevor sie auf „echte“ Schüler losgelassen wurden.

Steigende Anforderungen, sinkende Bewerberzahlen

Zur Zeit der Reform war der Markt für Fahrlehrer und Fahrschulen überfüllt, sodass viele Fahrschulen keine Notwendigkeit sahen, eigene Fahrlehrer auszubilden. Dies führte zu einer Vernachlässigung der Nachwuchsarbeit und einem Rückgang der neu erteilten Fahrlehrerscheine. Erschwerend kamen weitere Faktoren hinzu, wie die Einführung von Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Berufskraftfahrer im Jahr 2006, längere Prüfungszeiten und erhöhte Anforderungen an Fahrschüler und Fahrlehrer. Während die Anforderungen stiegen, nahm das Interesse an dem Beruf ab.

Ein weiterer Grund für den Rückgang der Fahrlehrerzahlen ist die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011, wodurch eine bedeutende Quelle für ausgebildete Fahrlehrer entfiel. Vorher kamen viele Fahrlehrer von der Bundeswehr, die dort bereits entsprechend geschult wurden. Nach der Aussetzung der Wehrpflicht mussten neue Wege zur Rekrutierung gefunden werden.

Ausbildung als strategischer Vorteil

Aufgrund des Mangels an Fahrlehrern und Ausbildern wurde die Ausbildung eigener Fahrlehrer zu einem wichtigen strategischen Vorteil für Fahrschulen. Es wird zunehmend sinnvoller, eigene Fahrlehrer auszubilden, anstatt ausgebildete Fachkräfte kurzfristig einzustellen.

Hohe Nachfrage nach Führerscheinen

Die Nachfrage nach Führerscheinen bleibt stabil, wie die Daten von Statista zeigen. Während der COVID-19-Pandemie gab es 2020 zwar einen Rückgang, doch 2021 stiegen die Zahlen der Führerscheinanwärter wieder deutlich an. Der Mangel an Fahrlehrern bei gleichzeitig steigender Nachfrage führt zu längeren Wartezeiten für Führerscheinprüfungen. Zudem mussten viele Fahrschulen aufgrund fehlenden Personals Zweigstellen schließen und die Preise für Fahrstunden und Führerscheine erhöhen. Der Fahrlehrermangel beeinflusst somit Gehälter und Preise in der Fahrschulbranche erheblich.

Auswirkungen des Fahrermangels und Maßnahmen der Branche

Trotz der positiven Entwicklung mussten etwa ein Viertel der Fahrschulen in Deutschland in den letzten Jahren Fahrschüler abweisen, weil nicht genügend Personal vorhanden war. Laut dem MOVING Fahrschul-Klima-Index aus dem Jahr 2021 haben:

  • 38 Prozent der Fahrschulen die Gehälter erhöht, um qualifiziertes Personal zu gewinnen,
  • 34 Prozent Umsatzeinbußen durch den Fahrlehrermangel erlitten,
  • 26 Prozent Fahrschüler abweisen müssen aufgrund fehlender Kapazitäten,
  • 19 Prozent die Unterrichtszeiten verschieben müssen,
  • 18 Prozent die angebotenen Unterrichtszeiten reduzieren müssen.

Lange Vakanzzeiten verdeutlichen den Fachkräftemangel

Ein weiteres Zeichen für den Fachkräftemangel sind die langen Vakanzzeiten, die von der Bundesagentur für Arbeit (BfA) dokumentiert werden. Diese bezeichnen die Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und der Einstellung eines geeigneten Bewerbers. Im Fahrlehrerberuf lag die Vakanzzeit 2017 bei 175 Tagen und stieg bis 2023 auf 298 Tage an. Während des Corona-Lockdowns erreichte die Vakanzzeit sogar 276 Tage. Viele Fahrschulen melden ihre offenen Stellen nicht bei der BfA, weshalb die tatsächliche Vakanzzeit wahrscheinlich noch höher liegt.

Prognosen für die Zukunft

Dank der Bemühungen der Verbände und innovativer Fahrschulen konnte ein Negativtrend gestoppt werden, und das Interesse am Beruf des Fahrlehrers wächst wieder. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt gab es 2015 noch 45.238 Fahrlehrerlaubnisinhaber. Diese Zahl sank bis 2018 auf 44.092, bevor sie wieder leicht anstieg. Es wird prognostiziert, dass es bis 2025 wieder über 45.000 Fahrlehrer in Deutschland geben wird. Der Anteil der Frauen unter den Fahrlehrern nimmt ebenfalls zu und könnte bis 2025 bei etwa 13 Prozent liegen.

Herausforderungen und Chancen für die Zukunft

Der Beruf des Fahrlehrers bietet flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten. Allerdings gibt es Einstiegshürden: Wer keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, kann den Beruf nicht ohne weiteres ergreifen. Eine Ausnahmeregelung im Fahrlehrergesetz erlaubt jedoch in bestimmten Fällen den Nachweis einer gleichwertigen Vorbildung. Interessenten ohne die notwendigen Voraussetzungen können ihre Eignung auch durch einen Berufseignungstest nachweisen.

Schlussfolgerung

Die Mobilitätsbranche steht vor der Herausforderung, mehr Menschen für die Berufe im Fahrwesen zu begeistern. Dies gilt nicht nur für Fahrlehrer, sondern auch für Berufe im Transportwesen und der Personenbeförderung. Der Beruf des Fahrlehrers spielt dabei eine Schlüsselrolle, da ohne genügend Fahrlehrer keine neuen Fahrer ausgebildet werden können. Politik, Verbände, Ausbildungsstätten und Arbeitgeber müssen zusammenarbeiten, um attraktive Angebote und Fördermöglichkeiten zu schaffen. Andernfalls drohen weitere Engpässe in der Ausbildung – sowohl bei den Ausbildern als auch bei den Auszubildenden.

Der Beruf des Fahrlehrers wird oft unterschätzt, und viele wissen wenig über die Inhalte, Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten. Hier erfahren Sie, welche Einkünfte eine ausgebildete Fahrlehrerin oder ausgebildeter Fahrlehrer erwarten kann.

Fahrlehrer – ein vielseitiger und gut bezahlter Beruf

Laut dem Statistischen Bundesamt betrug das durchschnittliche Bruttogehalt eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland im Jahr 2022 etwa 4.100 Euro monatlich bzw. 49.200 Euro jährlich, ohne Berücksichtigung von Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Wie in vielen anderen Berufen variiert auch das Gehalt eines Fahrlehrers je nach Region und hängt von den Preisen ab, die Fahrschüler für ihre Fahrstunden zahlen müssen. Zusätzlich spielt die Anzahl der vom Fahrlehrer gegebenen Unterrichtsstunden eine Rolle. Viele Fahrschulen bieten ihren Fahrlehrern kein festes Gehalt, sondern rechnen auf Stundenbasis ab (eine Fahrstunde umfasst 45 Minuten) – sowohl für den theoretischen als auch für den praktischen Unterricht.

Einstiegsgehälter von über 50.000 Euro jährlich möglich

Eine Erhebung des „MOVING Fahrschul-Markts“ ergab, dass die Vergütung für eine praktische Fahrstunde der Klasse B in Deutschland im Jahr 2022 durchschnittlich bei 19,10 Euro lag, was einem Stundenlohn von etwa 25,50 Euro entspricht. Bei einer monatlichen Anzahl von 225 Übungseinheiten à 45 Minuten könnte ein Fahrlehrer ein Bruttogehalt von 4.297,50 Euro erzielen, was einem Jahresgehalt von 51.570 Euro entspricht – etwa fünf Prozent über dem durchschnittlichen Gehalt in Deutschland. Hinzu kommen die Stunden für theoretischen Unterricht.

Ein großer Vorteil dieses Berufs ist die Flexibilität: Fahrlehrer können ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen. Wer beispielsweise nur 120 Fahrstunden pro Monat anbieten möchte, weil er noch andere Verpflichtungen hat, kann immer noch ein Bruttogehalt von 2.292 Euro im Monat erzielen. Diese Flexibilität macht den Beruf besonders attraktiv für Personen mit Betreuungsverpflichtungen. Zusätzlich zum Grundgehalt haben Fahrlehrer die Möglichkeit, durch verschiedene Zulagen ihr Einkommen zu steigern, beispielsweise durch Nachtzuschläge, Prämien für praktische Prüfungen und steuerliche Vergünstigungen auf Dienstwagen (1%-Regelung). Viele Fahrschulen übernehmen zudem oft die Kosten für Aus- und Weiterbildungen ihrer Fahrlehrer, wenn diese für den Betrieb relevant sind. Laut dem MOVING-Branchereport steigen die Gehälter der Fahrlehrer weiterhin stetig an, was einen weiteren Anreiz darstellt.

Vergleich mit anderen Berufen in der Mobilitätsbranche

Im Vergleich zu anderen Berufen innerhalb der Mobilitätsbranche zeigt sich, dass Fahrlehrer recht gut bezahlt werden. Beispielsweise verdiente ein Taxifahrer in Deutschland laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2021 durchschnittlich etwa 1.712 Euro im Monat (20.544 Euro jährlich), ein Busfahrer etwa 2.925 Euro monatlich (35.100 Euro jährlich) und ein Berufskraftfahrer etwa 2.567 Euro im Monat (30.804 Euro jährlich). Erzieherinnen verdienten im Durchschnitt 3.903 Euro monatlich (46.836 Euro jährlich), während Grundschullehrerinnen mit akademischer Ausbildung etwa 4.444 Euro monatlich (53.328 Euro jährlich) erhielten.

Warum Fahrlehrer werden?

Neben einem attraktiven Gehalt schätzen viele Fahrlehrer die Freiheit und Flexibilität, die der Beruf bietet. Zu den Vorteilen gehören:

  • Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen, wie der Auswahl der Fahrzeuge und Personalentscheidungen.
  • Freie Gestaltung des Arbeitstages und flexible Zeiteinteilung.
  • Möglichkeit, überall in Deutschland leicht einen Arbeitsplatz zu finden.
  • Hochwertige Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten.
  • Guter Teamgeist unter Kollegen.
  • Spannende Interaktion mit Fahrschülern.

Obwohl die Ausbildung zum Fahrlehrer Kosten von etwa 14.000 bis 17.000 Euro verursacht, lohnt sich die Investition in dieses Berufsfeld. Aufgrund der staatlichen Fördermöglichkeiten und eines guten Einstiegsgehalts sind die Ausbildungskosten in der Regel schnell amortisiert.

Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten

Das Einstiegsgehalt eines Fahrlehrers der Klasse B ist bereits attraktiv, kann aber durch verschiedene Weiterbildungen noch gesteigert werden. Beispielsweise durch eine Weiterbildung zum Fahrlehrer für die Klassen A, CE und/oder DE, wodurch man Berufskraftfahrer aus- und weiterbilden kann. Wer Freude an der Vermittlung theoretischer Inhalte hat, kann sich auch zum Seminarleiter fortbilden, was ebenfalls mit höheren Stundensätzen einhergeht. Auch hier gibt es diverse Fördermöglichkeiten.

Angestellte Fahrlehrer haben zudem die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und eine eigene Fahrschule zu gründen oder zu übernehmen. Die Selbstständigkeit bietet in der Regel größere finanzielle Freiheiten, da das Einkommen direkt von der Unternehmensleistung abhängt. Als Inhaber einer Fahrschule hat man die volle Kontrolle über Preise und Auslastung und kann mit unternehmerischem Geschick deutlich höhere Einkünfte erzielen.

Wir unterstützen Sie
bei der Ausbildung zum Fahrlehrer

Mit den Werken aus der DEGENER Fahrlehrerbibliothek sind Sie – als Fahrlehreranwärter – bestens gerüstet für die professionelle Ausbildung zum Fahrlehrer. Immer mehr Fahrlehrerausbildungsstätten greifen auf dieses Grundlagenwerk für Fahrlehrer und angehende Fahrlehrer in der Fahrlehrerausbildung zurück. Den Anstoß gab die Reform des Fahrlehrerrechts, durch die sich die Ausbildung und Prüfung von Fahrlehrern im Rahmen der Fahrlehrerausbildung nachhaltig verändert hat – nicht nur, was die Länge, den Inhalt oder die Zugangsvoraussetzungen angeht. Insgesamt wird vor allem die pädagogische Ausbildung in den Fahrlehrerausbildungsstätten ausgedehnt.

Weiterhin haben Sie als Fahrlehreranwärter die Möglichkeit, unsere moderne und plattformunabhängige Unterrichtssoftware SCAN & TEACH 360° RED im Rahmen Ihrer Fahrlehrerausbildung kostenfrei zu nutzen.