Krach auf dem Dach und Ernteschock

adac_verkehrssicherheit_aufprallgewicht-von-wildtierenWährend innerorts der Herbst durch herabfallende Kastanien zu Autodachschäden, einer verkehrsgefährdenden Schrecksekunde oder rutschigen Straßen führen kann, ist seine Wirkung außerorts weitaus folgenreicher.
„Bisher fanden viele Wildtiere im Halmenmeer der Getreideschläge einen sicheren Unterschlupf, das ändert sich mit dem Dreschen der Gerste, Weizen, Raps und Haferschläge nun schlagartig“, warnt der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg, Dirk Poppinga, „die Jäger sprechen von einem „Ernteschock“ für Reh, Wildschwein, Hase und Co.“ Auf der Suche nach einem sicheren und geeigneten Einstand seien die Wildtiere nun auch tagsüber unterwegs und überqueren dabei oftmals auch Straßen im Landkreis.
Mit Beginn der Maisernte sind derzeit besonders die Wildschweine vom Ernteschock betroffen, die laut ADAC die mehr als 2,5 Millionen Hektar Mais in Deutschland als Lebensraum erobert haben und jetzt vermehrt über die Straßen in den Wald wechseln.
ADAC und DJV raten den Verkehrsteilnehmern, auf gefährdeten Strecken besonders vorsichtig und stets bremsbereit zu sein, insbesondere an Waldrändern und unübersichtlichen Feldern. Sie empfehlen, den Straßenrand im Blick zu behalten, die Geschwindigkeit zu drosseln und den Abstand zum Vordermann zu vergrößern, um auf ein plötzliches Bremsmanöver des Vordermanns rechtzeitig reagieren zu können. Denn auch eine Kollision mit einem relativ kleinen Wildtier kann verheerende Folgen haben, wie die Infografik zeigt.
Dennoch rät die Polizei: Erscheint ein Zusammenstoß unvermeidlich, nicht ausweichen, das Lenkrad festhalten und weiter abbremsen. Die Kollision mit einem Wildtier sei auf jeden Fall glimpflicher als der Aufprall gegen einen Baum oder die Landung im Straßengraben. „Sichern Sie die Unfallstelle unverzüglich ab, melden Sie den Unfall bei der Polizei, geben Sie den Unfallort möglichst genau an. Für eine eventuelle Nachsuche auf ein verletztes Stück Wild sind Polizei und Jägerschaft unbedingt auf den genauen Unfallort angewiesen“, fasst Dirk Poppinga zusammen.