Nebenwirkung: Unfall-Risiko
Mit den ersten herbstlichen Witterungserscheinungen treten auch die ersten Erkältungsbeschwerden wieder auf und ihre Vermeidung bzw. Bekämpfung verstärkt ins Bewusstsein. Doch die Einnahme gewisser Medikamente kann sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken, betont der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).
Auch bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten empfehlen die Experten vor der Einnahme ein Gespräch mit dem Hausarzt: „Medikamentencocktails können unvorhersehbare Nebenwirkungen mit sich bringen. Wenn Sie wirklich mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Hausarzt darüber. Auch lokale Betäubungen, die Spritze beim Zahnarzt oder Impfungen können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Im Zweifel das Auto lieber stehen lassen“, erläutert Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des DVR.
In Deutschland sind laut DVR rund 55.000 Medikamente zugelassen. Fachleute gehen davon aus, dass sich circa 2.800 dieser Präparate (fünf Prozent) negativ auf die Teilnahme am Straßenverkehr auswirken können. Insbesondere Schmerz- und Erkältungsmittel, die auch stimulierende Substanzen enthalten, zum Beispiel Koffein, führen kurzfristig zu einer subjektiv empfundenen Verbesserung der Symptome. Man fühlt sich fahrtüchtig. Allerdings kann dies auch bedeuten, dass man euphorisiert Gefahren im Straßenverkehr unterschätzt. Lässt die Wirkung des Medikamentes hingegen nach, kommt es häufig zu einer Ermüdung. Diese kann dann die Reaktionsfähigkeit deutlich verlangsamen.
Die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung weist in diesem Zusammenhang besonders auf die rechtlichen Folgen für die „Fahrzeuglenkenden“ hin, wenn z. B. in Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall bei einer polizeilichen Kontrolle der Einfluss von Medikamenten nachgewiesen wird und mahnt zur „Verantwortung, in fahrunfähigem Zustand kein Fahrzeug zu lenken“.
(bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung)
DiH (Redaktion)